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Weihnachten

Nikolaus Geschichten – der Nikolaus im Interview

Weihnachtszeit ist Geschenkezeit. Wer da ebenfalls absolut nicht fehlen darf, ist der Nikolaus. Wir haben für euch ein Interview mit dem Nikolaus geführt, dabei plaudert er mit uns exklusiv aus dem Nähkästchen und hat auch einen echten Expertentipp in Sachen Geschenke für euch dabei. Ein nicht ganz ernst gemeintes Weihnachtsinterview mit viel Humor.

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Lieber Nikolaus, Du bist ja bereits viele Jahre im Geschenkegeschäft. Wie hat sich dies im Laufe der Jahre gewandelt und wie bleibt man als traditioneller Nikolaus angesagt?

Schön zu sehen, dass man auch nach vielen Jahrhunderten noch so viele Menschen begeistert. Zeit meines Lebens hat sich aber wahrlich einiges verändert. Nicht nur die Wünsche sind jetzt anders, auch die Art wie sie mir zugetragen werden. Ihr würdet euch über den ein oder anderen Wunschzettel á la 2.0 ehrlich wundern. Angefangen hat es mit E-Mails, dann kamen SMS und jetzt wird „gewhatsappt“ . Und die Abkürzungen und Ausdrücke erst! (lacht) Was sich diese Kinder immer einfallen lassen! Ganz alleine hätte ich das über die Jahre nicht geschafft. Marketingmaßnahmen, Wünsche-Monitoring  auf Facebook, Pinterest, Instagram oder Twitter, Customer-Service und die unvermeidlichen Reklamationen. Meine Helferlein machen einen echt guten Job. Das ursprüngliche Image des heiligen Bischofs muss eben mit der Zeit gehen, meint auch mein PR-Berater. Wir versuchen einen Spagat zwischen Tradition und Trends. Der heilige Nikolaus bleibt sich aber treu, nur unsere Methoden werden effektiver. Die Konkurrenz darf man dabei auch nicht aus den Augen verlieren. Auf meine alten Tage lerne ich immer noch so einiges dazu, könnt ihr euch vorstellen.

Wie geht man mit der Konkurrenz, dem oft verwechselten Weihnachtsmann, um?

Ich muss anerkennen, dass er seine Sache nicht schlecht macht. Vor allem hat er eine unschlagbare Publicity und Fanbase durch seinen Hauptsponsor Coca Cola. Alleine sein Weihnachtstruck ist zum neidisch werden, nicht wahr? Da kann ich mit meinen paar Rentierstärken kaum mithalten. Die Idee vom kinderlieben Santa Claus, der die Geschenke bringt, ist allerdings kopiert. Ihr kennt das doch auch, es gibt immer jemanden, der auch ein Stück vom Kuchen abhaben möchte. Doch nur das Original ist wirklich original, hab ich Recht?

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Woran erkennt man den Unterschied?

Der echte Nikolaus kommt am 6.Dezember, das ist mein Namenstag. Der Weihnachtsmann kommt erst in der Nacht zum 25.Dezember. Wäre eigentlich interessant, was das Christkind dazu sagt. Mein Stil ist eher traditionell, ich trage typischerweise die Mitra und meinen Bischofsstab, das große goldene Buch nicht zu vergessen. Hier stehen alle Wünsche und Interessen der Kinder drin, ob brav oder ungezogen. Quasi die frühe Form von Big Data – aber psst, streng geheim! Meine Berater wollten mir schon seit Jahren so ein Tablet aufschwatzen, aber ich bevorzuge einfach das gute alte, goldene Buch. Santa trägt diese alberne, hängende Zipfelmütze und ruft immer zu „Hohoho“.  Nichts für ungut, aber seinen Style Berater würde ich feuern. (zwinkert) Und von den ganzen Plätzchen mit Milch, mit denen er für Geschenke bestochen werden muss, plus die Limo, die er aus Werbezwecken trinken muss, hat er ganz schön zugelegt. Bald passt er durch keinen Schornstein mehr. Streng genommen ist das ja Hausfriedensbruch und über seine Koffeinabhängigkeit seit dem Sponsorenvertrag möchte ich gar nicht sprechen. Also wer ist nun der Gute? (lacht)

Ist auch Knecht Ruprecht eines Deiner Markenzeichen?

Ruprecht ist mein Personal-Assistent, mein PR-Berater und Bodyguard, aber auch bester Kumpel. Er begleitet mich in der Tat immer und überall hin. Manchen Kindern mag das unheimlich sein, aber wer brav war, hat auch nichts zu befürchten, richtig? Und die anderen… naja, die dürfen Ruprecht besser kennen lernen.

Zwar habe ich schon häufiger gehört, dass er meinem eigentlich so kinderfreundlichen Image schadet, aber ein bisschen Spaß muss ja auch sein. Und wer belädt sonst meinen Schlitten? Vorerst werden wir also auch weiterhin als guter Bulle, böser Bulle auftreten.

Wie steht es um Frau Nikolaus?

Wenn ein Mann keine Frau hat, wird immer viel geredet. Böse Gerüchte behaupten ja auch, Ruprecht sei nicht nur ein treuer Begleiter. Aber mein Privatleben soll mein Geheimnis bleiben. Viele Stars schützen ihre Familie auf diese Weise. Auf eine gewisse Weise bleibt man so auch interessant, nicht wahr?

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Welchen Tipp würdest Du als Geschenkexperte zum perfekten Geschenk geben?

Oh, bitte nur nichts Schweres oder Sperriges, das passt immer so schlecht auf den Schlitten. (lacht laut auf) Aber Spaß bei Seite. Ich sehe viele einfallslose 08/15 Geschenke, aber diese an sich sind nicht das Problem. Bei der Menge an Socken, Schlafanzügen und Haushaltsgeräte, verliert man leicht den Glauben an den perfekten Schenker. Keine Socke dieser Welt kann etwas dafür, dass sie als Geschenk verpackt überreicht wird. Aber was denken sich die Leute dabei?

Hier also mein Experten-Tipp: Frag Dich, ob Du Dich selbst darüber freuen würdest. In der Regel muss es einfach von Herzen kommen. Was den meisten Menschen am Herzen liegt, aber häufig fehlt, ist gemeinsame, schöne Momente und Zeit mit den Liebsten. Was vielleicht etwas kitschig klingt, ist die banale Realität. Das perfekte Geschenk ist also meist nicht kompliziert, wenn man die kleinen, wichtigen Dinge nur sehen will.

Was sagst Du zu Menschen, die nicht an den Nikolaus glauben?

Wer nicht an den Nikolaus glaubt, der glaubt auch nicht an das Christkind oder den Osterhasen. Wo kämen wir denn dann hin? Insgeheim wünscht sich doch jeder, dass ich ihm einen kleinen Besuch abstatte und ein Geschenk überbringe, ob jung oder alt.

Wolltest Du schon immer Nikolaus werden?

Gegenfrage: Wolltet ihr schon immer das werden, was ihr jetzt seid? Mein Bedürfnis Menschen Freude zu bereiten, hat mich zu meiner jetzigen Position gebracht: CEO eines globalen Imperiums mit Jahrhunderte langer Tradition. Ich sehe mich praktisch als Marc Zuckerberg der Geschenke oder Steve Jobs im Bereich Wunscherfüllung. Ja, darauf bin ich sehr stolz und könnte mir nichts Schöneres vorstellen. Ein Bürojob, das wäre gewiss nichts für mich.

Woher bekommt der Nikolaus seine Geschenke?

Ob ich meine Geschenke im Internet kaufe, wollt ihr doch wissen, oder? Aber solche Interna muss ich als Nikolaus bewahren. Was ich euch verraten kann ist, dass ich mich durchaus auch online inspirieren lasse. Schließlich sollte ich auch selbst Bescheid wissen, was ich verschenke. Der Rest bleibt mein Geheimnis. Wo wäre der Zauber hin, wenn alle meine Tricks bekannt wären. Da könnte ja jeder kommen oder lasst ihr euch von der Konkurrenz in die Karten sehen?

Eine letzte Frage noch. Was macht für Dich das Besondere am Nikolaustag?

Ich mache an diesem Tag viele Hausbesuche, höre viele Kinder singen und erwartungsvoll Gedichte aufsagen. Ich verteile viele Geschenke und sehe Freude, aber auch hin und wieder Enttäuschung. In 70% der Haushalte sehe ich auch Angst, aber das liegt mehr an Ruprecht. Am schönsten ist deshalb für mich, so vielen Kindern strahlende Augen zu bescheren, wie in meiner Macht liegt. Hier muss ich  mich auch auf die richtigen Angaben und schönen Geschenkideen der Wunschzettel verlassen, die mich auf diversen Wegen erreichen. Die perfekte Mischung daraus macht es für mich aus. Dann weiß ich, dass ich einen guten Job gemacht hab, und kann mich die restliche Weihnachtszeit zurücklehnen, um dem Christkind und Santa Claus bei der Arbeit zusehen.

 

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