Der Aufwärtstrend der Wellnessbranche in Deutschland steigt weiterhin an. Auch der regelmäßige Gang in die Sauna wird hierzulande immer beliebter. Mittlerweile genießen rund 30 Millionen Deutsche die wohltuende Wirkung der schweißtreibenden Kabine! Kein Wunder, dass sich dabei hartnäckige Mythen rund ums Saunieren etablieren. Welche Sauna-Sagen es gibt und wie viel Wahrheit in ihnen steckt, erfährst Du hier!
- Die Sauna hilft beim Abnehmen
- Saunieren beugt Erklältungen vor
- Je mehr Sauna, desto besser!
- In der Sauna trocknen Haut und Haare aus
- Saunieren entgiftet den Körper
- Nichts Trinken in der Sauna
#1 Die Sauna hilft beim Abnehmen
Der wohl berüchtigtste Sauna-Mythos dreht sich um den Gewichtsverlust in der heißen Schwitzstube. Dieser Mythos entpuppt sich als Halbwahrheit. Stellt man nach dem Gang in die Sauna fest, dass man ein paar Kilos weniger auf die Waage bringt, freut man sich zu früh. Der schnelle und vergleichbar einfache Gewichtsverlust liegt ausschließlich am Wassermangel im Körper. Ein logisches Resultat des Schwitzens! Die Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder den Griff zur Salatschüssel können wir durch einen Besuch in einem Finnischen Bad nicht ersetzen. Körperfett schmilzt in der Sauna nicht. Fettverbrennung beim Saunieren ist nichts als ein hartnäckiger Mythos. Dennoch ist man sich einig, dass der Saunabesuch den Stoffwechsel anregt und dadurch positive Auswirkungen auf eine Diät haben kann. Auch wenn man sich nach dem Schwitzen federleicht fühlt, vom alleinigen Saunieren werden die Fettpölsterchen nicht verschwinden. Das verlorene Gewicht ist spätestens nach dem ersten Glas Wasser wieder zurück.
Fazit: Beim Abnehmen helfen nur gesunde Ernährung und Bewegung!
#2 Saunieren beugt Erklältungen vor
Kann man eine Erkältung in der Sauna einfach ausschwitzen? Das Thema Erkältungskrankheiten und Saunieren ist stark umstritten. Es scheint, als gäbe es unzählige Meinungen zum verschnupften Schwitzbad. Besonders in Jahreszeiten, die selbst bei robusten Menschen einen grippalen Infekt auslösen, stellen sich Fragen wie: Wann darf man in die Sauna? Wann wirkt sich die hohe Temperatur positiv auf die Erkältung aus? Kann der Saunabesuch meine Erkältung sogar verschlechtern?
Grundsätzlich zählt der Grad der Erkältung ist. Ist der Infekt bereits ausgeprägt, sollte man den Gang in die Sauna auf jeden Fall vermeiden! In dieser Phase versucht der Körper sich selbst zu heilen und braucht daher alle Energie, um den Viren den Kampf anzusagen. Ein heißes Schwitzbad ist in dieser Verfassung eine unnötige Belastung für den angeschlagenen Körper. Ist man schon erkältet, sollte man sich möglichst viel Ruhe gönnen und Wechsel zwischen Hitze und Kälte besser vermeiden, um das Herz-Kreislaufsystem nicht zusätzlich zu belasten.
Bei einem bereits ausgebrochenen grippalen Infekt ist vom Saunabesuch daher eindeutig abzuraten. Wie sieht es im Vergleich dazu mit einer sich anbahnenden Erkältung aus?
Jeder kennt es, dieses Gefühl vor einer Erkältung. Sollte man dem Schnupfen, Husten und Halsschmerz den Kampf ansagen, bevor diese lästigen Symptome voll ausbrechen? In Sachen Sauna gehen die Meinungen hier stark auseinander. Während einige den Saunagang bei Halskratzen und leichtem Kopfschmerz empfehlen, versuchen andere beim Anmarsch einer Erkältung Hitze zu vermeiden. Viele vertreten die Meinung, man sollte das Schwitzen im Finnischen Bad lieber ganz bleiben lassen, sobald sich Symptome einer Erkältung einschleichen. Besonders bei Fieber raten Ärzte stark von einem Saunabesuch ab.
Im Widerspruch dazu empfinden manche Menschen die Wärme einer Sauna bei Frösteln oder Halsschmerzen als sehr angenehm. In diesem Fall wird geraten, auf zu extreme Temperaturen zu verzichten und es sich lieber in einer Dampfsauna bequem zu machen. Dort werden die Schleimhäute nicht so stark belastet und weniger ausgetrocknet. Ebenfalls sollte man nach dem Saunieren auf eine kalte Dusche verzichten und den Körper lieber langsam auskühlen lassen.
Die Schlussfolgerung: Auf den eigenen Körper hören und bei Unwohlsein auf die Sauna verzichten. Man kann nicht mit letzter Sicherheit sagen, ob sich der Saunagang bei einer anbahnenden Erkältung positiv oder negativ auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Unter Umständen liegt dies stark am individuellen Zustand.
#3 Je mehr Sauna, desto besser!
Die Annahme, dass eine größere Zahl an Saunabesuchen einen besseren Effekt erzielt, stimmt nicht. Schwitzen bedeutet harte Arbeit für den Körper, samt Belastung des Herz-Kreislaufsystems. Besonders als Einsteiger sollte man die heiße Holzkabine lieber in Maßen genießen. Eine Sitzung sollte dabei nicht länger als 15 Minuten dauern. Man empfiehlt außerdem, nicht mehr als drei Saunagänge hintereinander zu starten. Zwischen den schweißtreibenden Besuchen ist es wichtig, erholsame Pausen einzulegen. Was bedeutet regelmäßiges Saunieren? Ein- oder zweimal die Woche.
#4 In der Sauna trocknen Haut und Haare aus
Ein weitverbreiteter Sauna-Mythos dreht sich um Haut und Haar. Die Befürchtung, dass ein Saunabesuch die Haut austrocknet oder der Haarpracht schadet, ist unbegründet. Im Gegenteil! Studien haben bewiesen, dass der Gang in die Sauna den Feuchtigkeitsgehalt der Haut erhöht.
Eine verbesserte Durchblutung und die entspannende Wirkung der Sauna tragen zu schöner Haut bei. Dennoch gilt die Pflege der Haut vor und nach der Sauna zu beachten. Hautärzte raten davon ab, dick eingecremt oder mit verschiedenen Ölen in die Sauna zu gehen. Die Stoffe der ätherischen Öle oder die Inhaltsstoffe der Cremes können bei zu starker Hitze eine große Belastung für die Haut darstellen. Auch Make-up sollte vor dem Schwitzen unbedingt entfernt werden! Eine Dusche mit einem möglichst sanften Duschgel ist daher nicht nur aus hygienischen Gründen nötig. Beim Saunieren öffnen sich die Poren der Haut und Pflegestoffe können besser aufgenommen werden. Die liebste Körpercreme also erst nach einem entspannten Saunabesuch auftragen.
Die Haare sind bei regelmäßigem Saunieren nicht zwingend vom Austrocknen bedroht. Die richtige Pflege macht hier den Unterschied! Deshalb wird empfohlen, die Haare vor dem ersten Saunagang mit einem milden Shampoo zu waschen. Eine Haarkur nach dem Besuch in der Sauna oder im Dampfbad kann besonders gut in die Haarstruktur eindringen und pflegt somit die Haarpracht ideal.
Also: Wer die Grundregeln bei Haut und Haar beachtet, verweist den Mythos vom Austrocknen in das Reich der Fabeln.
#5 Saunieren entgiftet den Körper
Seit Jahren ist der Detox-Trend ein großes Thema im Wellnessbereich. Viele hoffen, auch in der Sauna Schadstoffe im Körper loszuwerden. Falsch gedacht! Schadstoffe oder sogenannte Schlacken kann man nicht ausschwitzen. Die Schweißdrüsen des Menschen dienen hauptsächlich zur Abkühlung des Körpers durch Schweiß. Stoffwechselabfallprodukte oder andere schädliche Stoffe im Körper werden von Nieren und Leber verwertet und keineswegs beim Saunagang ausgeschwitzt. Ein winziges Stückchen Wahrheit lässt sich aber selbst in diesem Mythos finden. Neben Wasser und Mineralien beinhaltet Schweiß auch minimale Spuren von diversen Substanzen. Diese Mengen sind aber so klein, dass man nicht von einem Entschlackungs- oder Detoxphänomen in der Sauna sprechen kann.
Detox Bye-bye: Der Mythos rund um den Trend Saunieren und Detox erweist sich daher als falsch.
#6 Nichts Trinken in der Sauna
Häufig wird behauptet, man sollte zwischen den Saunagängen auf Wasser verzichten, um dem Körper eine Entschlackung zu ermöglichen. Wie gerade geschildert, ist eine Entschlackung in der Sauna grundsätzlich nicht möglich. Demnach erweist sich der Mythos vom Wasserverzicht nicht nur als falsch, sondern auch als gefährlich. Es ist besonders beim oder nach dem Schwitzen sehr wichtig, Wasser zu trinken, um den Körper mit den nötigen Mineralien und mit essenzieller Flüssigkeit zu versorgen.
Darum gilt: Trinke beim Saunieren so viel Du willst, denn dieser Mythos ist Humbug.